Tag 9 – „Sonnenfensterradeln“ im hohen Norden

Am Montag, den 20. Juni starte ich um 7.30 Uhr nach dem Frühstück im Hotel in Kekava, etwa 15 Kilometer südlich von Riga gelegen.

Den geplanten Holiday in Riga werde ich nicht umsetzen, denn es ist es mir hier nicht wert, in die Hauptstadt Lettlands zu fahren, um dort ein Hotel zu suchen und dann vielleicht einen halben Tag zu verschlendern! Am Vortag war es mir unmöglich, noch weiter zu fahren, zu extrem waren die Bedingungen am Tag. In Anbetracht der dennoch geleisteten Fahrkilometern war ich froh, hier im Umland von Riga dieses recht günstige Hotel gefunden zu haben… ich werde somit einfach weiter meiner Route folgen und dann vor der Grenze zu Russland in Narva den „Urlaub“ konsumieren, denke ich mir hier und jetzt.

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So fahre ich hier entlang der mit „A“ gekennzeichneten Hauptverkehrsrouten, abweichend von meiner geplanten Nebenstraßen, weil diese einen sehr schlechten Zustand aufweisen und somit mit dem voll beladenen Fahrrad nur bedingt befahrbar sind.

Die A4, eine Nord-Süd-Umfahrug von Riga ist hier auf einer Länge von etwa 15 Kilometer nicht asphaltiert – sie wird gerade generalsarniert… zu meinem Pech!

Umso besser erwische ich es hier aber mit der A3, die Verbindung von Riga über Valka/Valga nach Estland. Diese Straße verläuft konform zu meiner geplanten Route in Richtung Russland, die ich ab hier dann auch fahre. Kurzzeitge Regengüsse kann ich entfliehen, in dem ich zur rechten Zeit einen Unterstand in Wartehäusern der Buslinien finde.

In Valmiera, zirka 60 Kilometer vor der Grenze zu Estland erwischt mich prompt direkt in der Stadt ein kurzer, aber heftiger Regenguss – in letzter Minute kann ich in ein Restaurant flüchten, wo ich dann auch gleich die Gelegenheit nutze, um Mittag zu machen und zu entspannen. Schließlich habe ich zu dieser Zeit die Mittagszeit schon sehr lange hinaus verschoben – es hat sich entlang der A3 einfach keine einladende Gelegenheit geboten.

Die Weiterfahrt entlang der A3 bis nach Valka/Valga verläuft recht zügig, einzig die Regenwolken geben immer wieder zu Bedenken, die um mir am Himmel immer wieder aufziehen.

Ich beziehe mein Zimmer gleich nach der Grenze auf estnischer Seite in Valga, die Suche muß zügig und schnell von Statten gehen, es beginnt hier gerade zu regnen. Ein empfohlenes Haus, das Hotel Metsis, stellt sich als kleines Schloß heraus, der freundliche Empfang mit Extra-Service für das Fahrrad – es darf im Heizraum untergebracht werden – erleichtern die Entscheidung: hier bleibe ich! Und schon kurz nach Bezug vom Zimmer darf ich zur Kenntnis nehmen, dass inzwischen ein heftiges Gewitter mit Dauerregen aufgezogen ist…

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4-P-News

„Sonnenfensterradeln“, so der Titel der aktuellen Folge…

Zwar noch keine olympische Disziplin, dennoch von mir vorab getestet:

„Radfahren bei Sonnenschein, bis der Regen plötzlich da ist und auf eine Unterstelle hoffen..!“

Dreimal konnte ich in eine „Bushaltestelle mit Überdach“ flüchten (pures Glück zur rechten Zeit), verspätet zur Mittagszeit ist mir der Regen in Valmiera gerade recht gekommen – übrigens der einzige Ort an der heutigen Route gelegen, wo ein Restaurant anzutreffen war…!

Als Draufgabe jetzt am Abend, kurz nachdem ich das Zimmer bezogen hab, hat es wieder begonnen zu schütten …!

Ich bin heute übrigens von der geplanten Route abgewichen und entlang der A3 nach Valka getreten und hier aus Lettland ausgereist..!

Es ist Estland das nächste Land meiner aktuellen Radreise, wo ich mich nach einem gemütlichen Tag nach 7h48’31“ Fahrzeit oder weiteren 188km im Hotel Metsis in Valga nieder gelassen habe..!

Tbc…

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